Interview mit Olympionikin Maike Schaunig
(MN) Hallo Maike, du bist eine echte Sportskanone und erfolgreiche Olympionikin im Damen-Hockey. Erzähl uns doch gerne ein bisschen über dich:
Hallo, ich bin Maike, 27 Jahre alt und seit neustem Mitarbeiterin bei interaktiv . Perspektiven. Ich komme aus Hiesfeld, einem kleinen Stadtteil von Dinslaken und habe neben meinen üblichen Hobbies, wie Reiten und Leichtathletik, meine Leidenschaft im Hockeyspielen gefunden. Meine berufliche Laufbahn wurde daher immer vom Sport begleitet. Nach meinem Abitur habe ich den Studiengang Soziale Arbeit an der Universität Duisburg- Essen belegt. Die Coronazeit konnte ich perfekt nutzen, um meine Bachelorarbeit zu schreiben und mein Studium abzuschließen. Pünktlich, um frei und ohne Stress nach Tokio zu den Olympischen Spielen zu fliegen.
Wie bist du zum Hockeyspielen gekommen und was begeistert dich daran?
Ich habe mit 3 Jahren angefangen in der Leichtathletik aktiv zu werden, da meine Mutter Leichtathletiktrainerin beim TV Jahn Hiesfeld war und immer noch ist. Mein Papa spielte 44 Jahre Hockey und da wir zwischenzeitig mit ihm zum Platz gegangen sind, kam man natürlich auch in den Genuss mal einen Hockeyschläger in der Hand zu halten. So hat meine Schwester ein paar Jahre später beschlossen mit dem Hockeyspielen anzufangen und wie das bei kleinen Schwestern so ist, wollte ich natürlich genau das Gleiche machen wie sie. Also bin ich auch zum Hockeytraining gegangen. Nach ein paar Anfangsschwierigkeiten habe ich dann mit 7 Jahren richtig angefangen.
Ich habe schon früh gemerkt, dass Mannschaftssport genau das Richtige für mich ist. Mit meinem Team auf dem Platz zu stehen, gemeinsam zu kämpfen und Erfolge zu feiern, ist ein unbeschreibliches Gefühl. Das spannende und intensive Spiel, aber vor allem auch das familiäre Gefüge, sowohl auf als auch neben dem Platz, begeistert mich immer wieder aufs Neue!
Was ist für dich persönlich dein größter Erfolg bisher?
Erfolg ist, finde ich persönlich, sehr subjektiv zu sehen und hat für mich nicht immer etwas mit dem Gewinnen einer Trophäe oder eines Titels zu tun. Der Aufstieg in die 1. Bundesliga mit meinem damaligen Team HTC Uhlenhorst Mülheim ist zum Beispiel ein großer Erfolg gewesen. Genauso wichtig und unbeschreiblich waren aber natürlich auch die letzten Hallen- (2022/2023) und der letzte Feldtitel (2022) mit dem Düsseldorfer HC.
Blicke ich auf die letzten Jahre der Nationalmannschaft zurück ist die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Tokio 2021 ganz weit vorne! Wir sind zwar im Viertelfinale ausgeschieden, aber dieses Erlebnis, dabei gewesen zu sein, kann mir niemand mehr nehmen. Diese Erfahrungen will ich nicht missen. Zu den weiteren Erfolgen gehören aber auch der Vize- Europameister Feld 2021, sowie die Bronzemedaille 2019 der ersten ProLeague Saison.
Welche Ziele strebst du in den kommenden Jahren an?
Auf sportlicher Ebene sind nächstes Jahr die Olympischen Spiele mein großes Ziel. Natürlich möchte ich auch wieder mit meinem Verein um die Deutsche Meisterschaft kämpfen, um einen weiteren Titel zu gewinnen.
Neben dem Sport ist es für mich aber auch sehr wichtig langsam in mein Berufsleben einzusteigen, daher ist es mein erstes Ziel mein Anerkennungsjahr bei interaktiv Perspektiven zu absolvieren.
Wie es sportlich und beruflich nach dem nächsten Jahr weitergehen soll, ist noch sehr schwer zu sagen für mich, daher stecke ich mir Ziele Jahr für Jahr.
Dein bislang schwierigster Moment in deiner Sportkarriere?
Mein schwierigster Moment meiner Karriere ist leider zurzeit. Dieses Jahr haben mein Vereinsteam und ich die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft knapp verpasst, hinzu kam dann leider noch die ausgebliebene Nominierung für die Europameisterschaft im August. Das war erstmal ein ordentlicher Dämpfer, da ich sehr viel Zeit investiert habe und nun mit leeren Händen dastehe. Solche Momente und Rückschläge habe ich bereits des Öfteren in meiner sportlichen Laufbahn erfahren müssen und es ist anfangs nicht immer leicht damit umzugehen, aber ab einer gewissen Zeit muss man dann auch den Blick nach vorne richten.
Welches Lied darf in deiner Playlist nicht fehlen?
Sk8ter Boi – Avril Lavigne
Was ist dein Lieblingsessen?
Nudeln mit gebackenem Feta und Tomaten aus dem Ofen (ganz unspektakulär, ist aber sehr lecker und geht ganz schnell)
Was geht in dir vor, 60 Sekunden vor einem entscheidenden Spiel?
Nervosität, in einem gewissen Rahmen, ist natürlich immer da, aber ich freue mich mit meiner Mannschaft aufs Feld zu gehen und mein Leistungsmaximum abzurufen, um das Beste aus diesem Spiel rauszuholen. Ich bin trotzdem hauptsächlich bei mir und will jedes Spiel selbstbewusst angehen.
Wenn dein Leben ein Buch wäre, welchen Name hätte das aktuelle Kapitel?
Wie geht es weiter!?
Wie hat dich dein Weg zu interaktiv geführt?
Ich habe eine Stelle für mein Anerkennungsjahr gesucht, um die staatliche Anerkennung meines Bachelors zu erhalten. Für Leistungssportler/innen ist dies meist nicht einfach, da man durch Lehrgänge und viele Trainingseinheiten sehr eingebunden ist. Durch die Sportstadt Düsseldorf bin ich auf interaktiv Perspektiven aufmerksam geworden. Die Einrichtung und vor allem die Bereiche Sport und Soziales haben mich als sportbegeisterte Person direkt angesprochen. Da ich auch nebenbei als ehrenamtliche Übungsleiterin tätig bin im Verein und dort mit Kindern und Jugendlichen arbeite, sagt mir auch die Zielgruppe sehr zu. Interaktiv Perspektiven ist also genau der richtige Träger für mich, da sowohl mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet wird als auch die Unterstützung durch den Sport geboten wird. Und ich bin sehr froh nun Teil des interaktiv- Teams zu sein und freue mich auf die Zeit!
Vielen Dank für das Interview Maike und auch wir freuen uns sehr, dass du Teil von interaktiv bist!
Fotos: © Jordan Hendrik