24.01.2008 – WZ- PC-Praxis für Berufseinsteiger

An der Metzmacher-Schule leiten Berufserfahrene Kurse, die die Chancen auf eine Ausbildung erhöhen sollen. Die Teilnahme an den zehn Doppelstunden ist freiwillig.

Langenfeld. Die 16-jährige Katrin Suttinger nimmt ihr Zertifikat entgegen. Das erhält sie für die Teilnahme an einem Computer-Kurs der Felix-Metzmacher-Schule. „Ob es etwas gebracht hat, wird sich noch herausstellen“, meint die Schülerin der 10c. Sie gehört zum Entlass-Jahrgang.

„Ich habe mich bei einer Langenfelder Stahlfirma als Auszubildende zur Bürokauffrau und bei der Kollegschule in Hilden beworben, wo ich mein Fachabitur machen kann.“Mit Katrin haben 24 weitere Schüler aus den drei zehnten Klassen der Hauptschule in zwei Gruppen an der Schulung teilgenommen. Alle halten ihr Zertifikat in Händen.

Pensionierter Ingenieur will Schülern den Einstieg ebnen

Der Kurs wird geleitet von dem pensionierten Ingenieur für Verfahrenstechnik, Hans-Jürgen Bücken aus Monheim. Auf die Initiative des Ausbildungspaten hin kam das Angebot zustande.

„Die Verbindung wurde über eine langjährige Freundin unserer Familie geknüpft. Frau Furthmann-Baur ist Ausbildungs-Koordinatorin an der Schule“, sagt Bücken. Die Teilnahme an den zehn Doppelstunden sei freiwillig.

„Ich mache das sehr gern, weil ich weiß, dass solche Fördermaßnahmen die Chancen, im Berufsleben Fuß zu fassen, verbessern“, betont er.

Der ehemalige Bayer-Ingenieur weiß auch, dass von Mittelständlern wie von großen Betrieben darüber geklagt wird, dass die Software-Kenntnisse ihrer Auszubildenden oft für den Beruf nicht ausreichen. Die Schule und ihre Ausbildungspaten, die ehrenamtlich Kurse leiten, haben im Herbst 2007 die Schwäche erkannt.Dank der Hilfe des Schul-Fördervereins wurde mit Regina Wolff eine professionelle Trainerin gefunden. Sie leitet in der EDV-Abteilung der Stadtverwaltung Schulungen. „Es war das erste Mal, dass ich so einen Schülerkurs begleitet und dafür am Ende auch die Zertifikate ausgestellt habe“, sagt sie.

Die Zusammenarbeit mit der Metzmacher-Schule will sie fortsetzen. Regina Wolff hat erfahren, dass das Interesse der neunten Klassen an den Kursen noch größer ist, da deren Schüler die Bewerbungen noch bevorstehen.

Schulleiter Rolf Schlierkamp ist überzeugt, dass die bescheinigten Programm-Kenntnisse die Chancen seiner Schüler erhöhen: „Der Kurs wird auf alle Fälle mit in die Reihe der Nachmittags-Angebote aufgenommen, wenn wir ab dem 1.August Ganztagsschule werden. Wir können uns dann noch stärker auf praxisnahem Unterricht orientieren.“Mit der Einführung des erst nur für die fünften Klassen verbindlichen Unterrichts bis 16 Uhr bewillige das Land NRW 30 Prozent mehr Lehrerstellen.

Schlierkamp: „Zehn Prozent wollen wir kapitalisieren, um damit die Betreuung durch unseren Kooperationspartners Interaktiv e.V. stärken.“ Zurzeit unterrichten 33 Pädagogen die 430 Schüler.

Berufsorientierung an der Felix-Metzmacher-Schule

Betriebsbesichtigungen: Die Klassenlehrer der Felix-Metzmacher-Hauptschule sind angehalten, mit ihren Schülern Betriebsbesichtigungen durchzuführen.Berufsinformationstag: Regelmäßig werden Praktiker in die Schule eingeladen, um ihre Berufe vorzustellen. Jeweils vor den Sommerferien findet an der Metzmacher Straße ein Berufsinformationstag statt.Im Anschluss an diese Orientierungsveranstaltung für Schüler der achten bis zehnten Klassen findet eine „Manöverkritik“ mit den beteiligten Ausbildern statt.Praktika: In der neunten und zehnten Klasse steht für die Metzmacherschüler jeweils ein dreichwöchiges Praktikum in einem Betrieb an. Darüber hinaus bildet die Hauptschule eine Praktikumsklasse. Schüler dieser zehnten Klasse verbringen im zweiten Halbjahr wöchentlich einen Tag in einem Betrieb.

400 Partner: Für Besichtigungen und Praktika kann die Schule auf rund 400 Firmen ansprechen. Bei den meisten handelt es sich um kleine Handwerksbetriebe, die in Langenfeld ansässig sind. Aber auch die Ara ShoesAG und Bayer gehören zu den Partnern der Schule.

WZ vom 24.01.2008
Von Lothar Müller und Holger Bangert

WEITERE
BEITRÄGE