Wasserschaden mit großen Folgen: Der Schulbetrieb ist beeinträchtigt, die Ogata wird in die Turnhalle verlegt, Sportvereine schauen in die Röhre.
Hösel. Sie schaut betroffen, ist entsetzt über das, was an ihrer Schule passiert ist. Schulleiterin Beate Muß hat in diesen Tagen nur wenig Grund zu lächeln, wenn sie durch ihre Wilhelm-Busch-Schule läuft. Grund: Ein Wasserrohrbruch hat am Montag kurzerhand drei Klassenräume und den Aula-Bereich ruiniert. Jetzt muss improvisiert werden.
„Das Wasser hat einfach alles kaputt gemacht“, sagt die Schulleiterin und zeigt auf Decken, Wände, Böden, die Bühnenvorhänge in der Aula – alles nass. Auch Teile der Elektrik, Leitungen und Lampen funktionieren nicht mehr vollständig und müssen ausgetauscht werden. Mit viel Glück, lässt sich das Parkett in der Aula noch retten, sonst muss es auch erneuert werden.
In einem Klassenraum unterm Dach nahm das Unglück seinen Lauf. Vermutlich ist am Wochenende an einem Waschbecken ein Ventil durchgerostet. Bis zum Schulbeginn am Montag hatte das Wasser dann genug Zeit, sich seinen Weg durchs Gemäuer bis in die unteren Klassenräume zu bahnen.
Noch vor dem Gong zur ersten Stunde wurde der Schaden entdeckt. Schulleiterin Beate Muß: „Beim Blick in die Räume sah es so aus, als prasselt ein Regenschauer von der Decke.“
„Es wird noch einige Wochen dauern, bis alles wieder in Ordnung ist“
Mit Wasser vollgesogen haben manche Deckenplatten dem Gewicht nicht standgehalten und sind herabgefallen. Handwerker haben die nassen Platten samt Unterkonstruktion bereits herausgerissen und vor dem Schulgebäude entsorgt.
In den Räumen laufen Tag und Nacht Heizlüfter, um die Feuchtigkeit aus Decken, Wänden und Böden zu treiben. Erst wenn alles durchgetrocknet ist, können die Sanierungsarbeiten beginnen. Muß: „Es wird sicher einige Wochen dauern, bis hier wieder alles in Ordnung ist.“
Bis dahin müssen die zwei am schlimmsten betroffenen Klassen mit insgesamt 52 Kindern in andere Räume ausweichen. Sie lernen jetzt Mathe, Deutsch und Sachkunde im Musikraum. Vor den Türen der ruinierten Räume stapeln sich Stühle und Tische.
Auch Spielsachen stehen dort – sie werden normalerweise von den 52 Kindern der Offenen Ganztagsgrundschule genutzt. Der Ogata-Betrieb fand bislang im Aulabereich statt. Hier aßen die Kinder, machten ihre Hausaufgaben, spielten.
„Nach dem Wasserschaden musste die Ogata in die Turnhalle umziehen“, erklärt Muß. Gegessen wird in einem Flur im Schulgebäude, der kurzerhand zur Mensa umfunktioniert wurde.
Sportvereine müssen auf die Halle verzichten und ausweichen
Das Schulamt hat sofort andere Unterbringungsmöglichkeiten geprüft – ohne Ergebnis. Sogar an die Nutzung eines Seniorenheims wurde gedacht. „Wir haben keine Alternative, wir müssen jetzt die Turnhalle in Beschlag nehmen“, erklärt Amtsleiterin Monika Ebling.
Das hat zur Folge, dass die Halle den Sportvereinen bis auf weiteres nicht mehr zur Verfügung steht. Die Sportverwaltung bemüht sich, in anderen Hallen Ausweichmöglichkeiten zu finden. „Die Trainingszeiten werden gestaucht, alle müssen etwas zusammenrücken. Jeder muss jetzt ein bisschen abgeben“, so Sportamt-Mitarbeiter Frank Meyer.
WZ vom 14.02.2008
Von Benjamin Dietrich und Joachim Dangelmeyer