05.01.2006 – WZ – Erkrath: Bei der Schülerförderung liegt Erkrath an der Spitze

Die Bavierschule soll ab kommendem Schuljahr Betreuung am Nachmittag anbieten. Ab wann die Hauptschule ganztägig öffnet, ist noch unklar.

Erkrath. In der Verwaltung ist Ehrgeiz kein Fremdwort. Schulamtsleiter Ulrich Schwab-Bachmann hatte ein hohes Ziel: Die Vorstellung, Erkrath könne als erste Stadt im Kreisgebiet alle Grundschulen in solche mit Betreuungsangeboten nach dem Modell der Offenen Ganztagsschulen umwidmen, gefiel ihm. Nun hat den Sieg im bildungspolitischen Muskelspiel zwar Velbert errungen, aber Erkrath besitzt gute Chancen, als zweiter Gewinner sein Image aufzupolieren.

„Wir wagen den nächsten Versuch, die Bavierschule zur Ganztagsschule zu machen“, kündigte Schwab-Bachmann an. Sollte dieses Unterfangen zum Schuljahr 2006/07 in die Tat umgesetzt werden, würden alle neun Grundschulen Betreuungsangebote vorhalten. Die Erfolgschancen, mit der Umwandlung der Bavierschule den letzten weißen Fleck in der Grundschullandschaft färben zu könne, stünden gut: „Über 20 Eltern haben bereits eine Zusage gemacht, ihr Kind anmelden zu wollen.“

Auch die Schulleitung habe großes Interesse an der Ganztagsform und hat bereits einen Favoriten für die Gestaltung der Nachmittagsstunden ausgeguckt, den Verein interaktiv aus Ratingen (siehe Stichwort). Eine gute Wahl, meint Schwab-Bachmann: „Der große Vorteil ist, dass die Kinder feste Bezugspersonen haben.“

Anders als bei bestehenden Angeboten, wo mehrere Vereine und Einrichtungen die Betreuung übernommen haben. „Da müssen sich die Kinder auf ständig wechselnde Personen einstellen.“

Weniger eine Frage des Bezuges als der Verlässlichkeit der Landesregierung ist das Vorhaben der Carl-Fuhlrott-Schule, zum 1. Februar eine Ganztagshauptschule zu werden. Die entsprechende Förderung hat Schulminsterin Barbara Sommer angekündigt. Erste Hänger im System sind aber bereits auszumachen. „Wir sollen bis zum 15. Januar den entsprechenden Antrag stellen“, so Schwab-Bachmann. Dafür seien aber derart umfangreiche Unterlagen vorzulegen, „dass man das gar nicht schaffen kann. Wir werden daher den Antrag stellen und alles andere nachliefern“.Allerdings habe die Landesregierung bereits verlauten lassen, „dass es auch August werden kann“. Der Verwaltungsmann ist zuversichtlich, dass die Carl-Fuhlrott-Schule auf jeden Fall zu den ersten Schulen im Lande gehört, die von der Förderung profitieren. „Hauptschulen in sozialen Brennpunkten sollen Vorrang haben.“ Und da zähle Hochdahl auf jeden Fall zu.

Aufgabe von Schulleiterin Karin Malzkorn ist die Erstellung des pädagogischen Konzepts. Welche Freizeitangebote werden gemacht, wie wird das Förderprogramm gestaltet? Dieses Konzept muss anschließend von der Schulkonferenz beschlossen werden.Bis 15.30 oder 16 Uhr betreut werden sollen zunächst Schüler der Klassen fünf bis sieben. Mit jedem neuen Schuljahr wächst eine Klasse in das Ganztagsprojekt hinein, bis in drei Jahren alle Klassen eingebunden wären. „Die Teilnahme der Schüler daran ist verpflichtend“, nannte Schwab-Bachmann den gravierenden Unterschied zum Konzept der Grundschulen.

WZ vom 05.01.06

Von Arnulf Ramcke

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